Bericht über die Aufstellung eines
„Friedenspfahls“ im „August Lütgens Park“
in Hamburg-Altona
Seit dem 22.10.2025 steht im „August Lütgens Park“ in Hamburg-Altona ein FRIEDENSPFAHL. Der Friedenspfahl soll jeden Besucher daran erinnern, wie wichtig in Anbetracht der angespannten Weltlage der äußere und innere FRIEDEN ist. In diesem Bericht erfährt der Leser, wie es dazu gekommen ist und was die Hintergründe sind.
Der schlichte Friedenspfahl, der im „August Lütgens Park“ steht, ist 2,50 Meter hoch und ist aus Lärchenholz in einer kleinen Schreinerei in der Nähe von Hannover in liebevoller Handarbeit angefertigt worden. Auf diesem Friedenspfahl ist die universelle Botschaft „MÖGE FRIEDEN AUF ERDEN SEIN“ in sechs Sprachen angebracht: Deutsch, Englisch, Türkisch, Französisch, Spanisch, Italienisch.
Die Idee der Friedenspfähle stammt ursprünglich aus
Japan. Der Dichter und Philosoph Herr Masahisa Goi (1916- 1980) suchte 1955 -
tief bewegt von den Zerstörungen des 2. Weltkrieges, insbesondere in Hiroshima
- eine Friedensbotschaft, auf die sich Menschen aller Nationalitäten, aller Kulturen
und aller Religionen einigen konnten. Diese fand er in den Worten MÖGE FRIEDE
AUF ERDEN SEIN. Zunächst wurden Aufkleber
und Plakate mit der Friedensbotschaft an Ladenfronten, öffentlichen
Anschlagtafeln und Telefonmasten befestigt. 1976 entstand dann die Idee, die
Friedensbotschaft an Pfählen anzubringen; dies war die Geburtsstunde der
Friedenspfähle.
Inzwischen
gibt es die von der UNO anerkannte Friedensorganisation „May Peace Prevail On
Earth International e.V.“, die sich seit Jahrzehnten für die Verbreitung der
Friedenspfähle engagiert (hier die Adresse der europäischen Abteilung: www.worldpeace.de).
Es gibt inzwischen weltweit über 250.000
Friedenspfähle in 191 Ländern der Erde. Der erste offizielle Friedenspfahl wurde 1976 im
Usa Schrein in der Präfektur Fukuoka in Japan aufgestellt.
International stehen
Friedenspfähle im Besucherzentrum der UNO New York, im Park des UNO
Umweltschutzprogramms Nairobi, vor dem Friedenspalast in Den Haag, vor den
Pyramiden El Gizas in Ägypten, bei der Internationalen Atomenergiebehörde in
Wien, bei der Weltgesundheitsorganisation in Genf, der Arabischen Liga in Kairo
und an vielen anderen Orten. Prominente
Persönlichkeiten, wie Papst Johannes Paul, Mutter Teresa und S.H. Dalai Lama
haben auch Friedenspfähle gestiftet oder gewidmet.
In Deutschland gibt es über 450 Friedenspfähle, z.B. vor der Wisenta-Stadthalle
in Schleiz, im Hiroshima Park in Kiel, im Mauerpark in Berlin, an der
Autobahnraststätte Hirschberg A9 nach Berlin, vor dem Fliegerhorst Büchel, und
vor vielen Kirchen, Privatgärten, Schulen.
Ein paar Infos zum August Lütgens
Park
Der August-Lütgens Park ist Denkmal geschützt und besteht aus
ca. 1,6 Hektar Grünflächen mit altem Baumbestand. Der Park befindet sich auf
dem Gelände des ehemaligen Altonaer Krankenhauses, in ruhiger Lage und etwas
verdeckt mitten in Hamburg-Altona, in der Nähe der Max-Brauer-Allee und dem Altonaer
Bahnhof. In den erhaltenen
ehemaligen Krankenhausgebäuden, die den Park umsäumen, befinden sich u.a. die
Fachhochschule für Sozialpädagogik, das Kultur- und Stadtteilzentrum „Haus
Drei“, zwei Kitas und eine Türkische Gemeinde.
August Lütgens, nach dem der Park benannt ist, war ein Kommunist und Widerstandskämpfer, der 1933 von den Nazis hingerichtet wurde.
Standort des Friedenspfahls (siehe Grafik)
Der Friedenspfahl ist über die Hospitalstraße zu erreichen. In der
Hospitalstraße gibt es zwei Eingänge zum August Lütgens Park. Zwischen den beiden
Eingängen steht der Friedenspfahl in einem Beet neben zwei Parkbänken.
Beantragung
und Aufstellung des Friedenspfahls im „August Lütgens Park“
Ich hatte bereits vor einem Jahr in Zusammenarbeit mit der Friedensorganisation
„May Peace Prevail On Earth International e.V.“ die Aufstellung eines
Friedenspfahls im Hamburger Stadtpark (in der Nähe des Planetariums) in die Wege
geleitet. Daher hatte ich schon einige Erfahrung in der Beantragung und
Installierung eines Friedenspfahls. Auf den „August Lütgens Park“ bin ich durch
Zufall gestoßen, denn der Park ist nicht von der Hauptstraße sofort ersichtlich.
Da ich immer schon einen Platz für einen weiteren Friedenspfahl gesucht hatte,
schien mir der August Lütgens Park ein geeigneter Standort. Der Stadtteil
Hamburg-Altona ist bekannt für seine lebendige und multi-kulturelle
Bevölkerung. Es werden regelmäßig
Stadtteilfeste im Park veranstaltet, in denen die Menschen zusammenkommen, gemeinsam
feiern und sich austauschen.
Da der August Lütgens Park von der Stadt verwaltet
wird, musste ich beim zuständigen Bezirksamt in Altona bzw. bei der Abteilung
„Management für den öffentlichen Raum“ die Aufstellung des Friedenspfahls
beantragen. Und zwar mit einem Antrag für einer „Sondernutzungserlaubnis“.
Dieser wurde zeitnah bewilligt. Zunächst
gab es aber einen Ortstermin, an dem ich und zwei Mitarbeiter des Bezirksamts
den August Lütgens Park besichtigt haben, um einen geeigneten Platz für den
Friedenspfahl zu finden. Die Bedingung war, dass er möglichst geschützt vor
Vandalismus steht und niemanden gefährdet (zum Beispiel durch Umfallen).
Die
ideale Stelle für den Friedenspfahl wurde bald gefunden: in einem Beet neben
zwei Parkbänken. Zwar hatte das Bezirksamt meinen Antrag genehmigt, aber der
Antrag musste noch eine weitere und entscheidende Hürde nehmen, den politischen
„Grünausschuss“ des Bezirksamts Altona. Dieser hat auch nach kurzer Zeit das OK
gegeben. Nun war die Bahn frei für die Aufstellung des Friedenspfahls.
Mich hat
positiv überrascht, wie schnell, unkompliziert und freundlich die Mitarbeiter
der zuständigen Abteilungen des Bezirksamts in Hamburg-Altona meinen Antrag
bearbeitet und begleitet haben. Man spürte, dass sie hinter der Idee des
Friedenspfahls stehen.
Installation des Friedenspfahls
Da der 2,50 Meter lange Friedenspfahl nicht in einen normalen PKW passt,
war ich froh, dass eine Bekannte, die über einen VW-Bus verfügt, mich bei dem
Transport und der Aufstellung des Friedenspfahls unterstützt hat.
Zunächst habe ich eine „Bodenhülse“ aus Metall (bekommt man für wenig Geld
in jedem Baumarkt) mit dem Vorschlaghammer in die Erde geschlagen. Und im
oberen Teil der Hülse wurde dann der Friedenspfahl mit 4 Schrauben befestigt.
Abschließend möchte ich
noch über ein interessantes Erlebnis berichten, welches sich während der
Aufstellung des Friedenspfahls ereignet hat. Eine Frau aus der Nachbarschaft
hatte unsere Aktivität gesehen und kam nun sichtlich emotional erregt auf uns
zu gelaufen. Sie hatte vermutet, dass wir Bodenproben entnehmen würden. Aber auch als sie
erfuhr, dass wir einen Friedenspfahl aufstellen, blieb sie weiter erregt.
Sie monierte, dass sie über die Aufstellung nicht informiert wurde. Wir konnten
aber irgendwann die Frau beruhigen und im Laufe des Gesprächs erfuhren wir,
dass ihr eigentlicher Ärger nicht uns bzw. dem Friedenspfahl galt. In Wahrheit
war sie ärgerlich, dass ihr lang gehegter Wunsch, im August Lütgens Park mehr
Bäume zu pflanzen, bisher nicht erfüllt wurde.
Als die Frau gerade gegangen war, kam plötzlich eine andere Frau auf uns zu. Als sie den Friedenspfahl sah, strahlte sie über das ganze Gesicht. Sie teilte uns mit, dass sie sich über den Friedenspfahl sehr freuen würde. Es stellte sich heraus, dass sie die Betreiberin des „Cafe SEIN“ ist, welches sich nur 20 Meter entfernt vom Friedenspfahl befindet. Sie lud uns ein, ihr Cafe zu besuchen. Der Einladung sind wir spontan gefolgt. Somit konnten wir in der gemütlichen Atmosphäre des Cafes und einem leckeren Essen die Aufstellung des Friedenspfahls mit einem positiven Gefühl ausklingen lassen.
Weitere Schritte
Ich habe bereits die regionale Presse über die Aufstellung des Friedenspfahls informiert und sie gebeten, darüber zu berichten. Außerdem werde ich noch ein
Schreiben an die umliegenden Einrichtungen und Firmen verteilen, indem sie über
die Aufstellung des Friedenspfahls informiert werden.
Dieser Bericht wurde am 23.10.2025 verfasst



